Verhandlungen vertagt

■ Die fünfte Runde in den Tarifverhandlungen der Metallindustrie in Sachsen-Anhalt führte nach neunstündiger Debatte zu keinem Ergebnis

Magdeburg. Die fünfte Runde der Tarifverhandlungen für die Metallindustrie in Sachsen-Anhalt ist ergebnislos auf Mittwoch vertagt worden. Wie die Industriegewerkschaft Metall in Magdeburg mitteilte, wurde am Sonnabend in neunstündiger Verhandlung keine Einigung erzielt. Die Arbeitnehmerseite habe auf der Übernahme des Verhandlungsergebnisses von Mecklenburg- Vorpommern bestanden. Die Arbeitgeber lehnten dies ab. In Rostock war am Freitag für die Metaller Mecklenburg-Vorpommerns beschlossen worden, die Löhne in den nächsten drei Jahren vollständig niedersächsischem Niveau anzugleichen und mit 62,5 Prozent einzusteigen. Die Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt hätten auf einer noch niedrigeren prozentualen Angleichung bestanden, heißt es in der Presseinformation der IG. Jürgen Peters, Bezirksleiter der IG Metall, sagte: „Solche Regelungen sind mit der IG Metall nicht zu vereinbaren. Wir werden es nicht zulassen, daß die Metallerinnen und Metaller in Sachsen-Anhalt abgekoppelt werden.“ Man habe nun Verständnis dafür, wenn die Kollegen „den Arbeitgebern in den Betrieben Dampf machen“. Die Verhandlungen für die 170.000 Beschäftigen der Metallindustrie des Bundeslandes hatten am Sonnabend mit dem Protest von rund 250 Arbeitnehmern gegen die bisher unzureichenden Angebote der Arbeitgeber begonnen. Claus Matecki von der IG Metall bezeichnete es zunächst als Erfolg der Arbeitnehmer, daß die Verhandlungen überhaupt fortgesetzt wurden. Die Arbeitgeberseite hatte ursprünglich gefordert, die Gespräche nach dem Beispiel anderer Bundesländer kurzfristig zu vertagen. Mit einer Stunde Verspätung kamen beide Parteien dann doch an einen Tisch. Sonnabend nachmittag zeichnete sich allerdings ab, daß es kaum Fortschritte gebe. Matecki erinnerte gebenüber 'adn‘ an die Ankündigung eines landesweiten Aktionstages, wenn es zu keinem Ergebnis käme. Peinlich, „daß immer wieder Fadenzieher aus westlichen Bundesländern vom Dachverband der Arbeitgeberverbände“ in den Verlauf der Verhandlungen eingriffen. Mit den „Verbandsoberen aus Sachsen-Anhalt“ wäre ein Abschluß bereits erreicht. adn