Bush rät Israel: tauscht „Land gegen Frieden“

■ Regierung Schamir lehnt dankend ab — USA sollen arabische Staaten zu Verhandlungen drängen

Washington/Jerusalem (taz/ap) — Der zivile Start in die „neue Weltordnung“ geriet für US-Präsident Bush gleich zu einem diplomatischen Debakel. Wie von seinem Außenminister bereits vor wochenfrist prophezeit, wurde sein erster öffentlicher Vorschlag zum Frieden im Nahen Osten abgeschossen wie eine Scud von einer Patriot. Ohne jede diplomatische Verklausulierung lehnte die israelische Regierung den Vorschlag des US-Präsidenten, jetzt „Land gegen Frieden“ einzutauschen, kategorisch ab. Unmittelbar vor der Reise seines Außenministers an den Golf betonte Bush vor beiden Häusern des Kongresses, nach der Rückeroberung Kuwaits müsse alles getan werden, „die Kluft zwischen Israel und den arabischen Staaten — und zwischen Israelis und Palästinsern — zu schließen“. Ein umfassender Friede müsse sich auf die UNO-Resolutionen 242 und 338, die das Existenzrecht Israels und aller anderen Staaten in der Region garantieren, sowie den Grundsatz „Land für Frieden“ stützen.

Während Israels Regierungschef Schamir diesen Vorschlag persönlich verwarf und statt dessen amerikanische Unterstützung für Gespräche mit den arabischen Nachbarn einklagte, begrüßte die PLO „die positiven Elemente“ der Rede. SEITEN 7 und 10