Atomstromer expandieren in die Ex-DDR

■ Wirtschaftsminister unterstützt Bau von zwei AKWs im Osten/ Alternde Westtechnologie über die Elbe

Berlin (taz) — Jürgen Möllemann tut, was man von ihm erwartet. Gestern gewährte der Bundeswirtschaftsminister der Atomwirtschaft demonstrativ politische Rückendeckung für ihre Expansionspläne in die fünf neuen Bundesländer. Zwei neue Atomkraftwerke des Reaktorbauers Siemens/KWU an den Standorten Greifswald und Stendal seien aus Umweltgründen und aus Gründen der Versorgungssicherheit östlich der Elbe unverzichtbar, argumentierte der Minister. Nach dem Schulterschluß mit den Chefs der Stromkonzerne RWE, PreussenElektra und Bayernwerk wünschte sich Möllemann im Jargon seiner Besucher auch einen neuen „energiepolitischen Konsens“ mit der Opposition.

Gewonnen haben die Reaktorbauer von Siemens/KWU gestern auch im Iran. Nach 10 Jahren Pause und zwei Golfkriegen dürfen die Erlanger nun auch ihr von den Irakern bombardierte AKW im iranischen Busher weiterbauen. SEITEN 3 und 10