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Ost-AKWs: „Der größte anzunehmende Irrtum

Bonn (taz) —Die Pläne der Bundesregierung, in Deutschland-Ost neue Atomkraftwerke veralteter Technik zu bauen, standen gestern in Bonn im Kreuzfeuer der Kritik. Dieter Feige vom Bündnis 90/Grüne und Michael Sailer, AKW-Experte des Öko-Instituts Darmstadt, sagten Wirtschaftsminister Möllemann „seinen größten anzunehmenden Irrtum“ voraus. „Siemens versucht, in Greifswald und Stendal völlig veraltete Technik zu verkaufen“, so Sailer. Die „Baulinie 80“, auf der der Konzern nach dem Gau von Harrisburg 1979 sitzen blieb, fände nun in den FNL unter dem Namen „Konvoi“ neue Verwendung. „Schwere Kernschmelzunfälle“, in deren Verlauf mehr Radioaktivität als durch den Tschernobyl-Unfall freigesetzt werde, seien „jederzeit möglich“.Dieter Feige, selbst Bürger der Ex-DDR, vermißt die Fairneß in der Diskussion vor Ort. Dort fänden „erhebliche Einschüchterungsversuche“ statt, außerdem bemühten sich die Regierenden, eine „Hysterie gegen AKW- Gegner“ zu schaffen. Äußerungen der Treuhand hätten zudem gezeigt, daß die geplanten Atom-Anlagen nicht benötigt würden, um die neuen Länder mit Strom zu versorgen, sondern für einen Energieverbund mit Polen konzipiert seien. Die Hoffnung, der Bau der AKWs beschere der Region Arbeitsplätze, sei falsch. „Höchstens 300 bis 400“ Stellen gebe es während der Aufbauphase. Das Konzept für die wirtschaftliche Entwicklung der grünen Fraktion baut auf Windenergie, ökologischen Landbau und „sanften Tourismus“. Lioba Werrelmann

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