Kämpfe in Afghanistan

■ Unklarheit über Pakistans Rolle bei Khost-Einnahme

Islamabad (afp/taz) — Zum ersten Mal seit dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan im Jahr 1989 haben es die von Pakistan aus operierenden Mudschaheddin geschafft, eine afghanische Stadt zu erobern. Der Grenzort Khost wurde nach siebzehn Tagen Bombardement in der Nacht zum Montag von Mudschaheddin eingenommen. Afghanistans Regierung beschuldigte Pakistan der direkten Beteiligung an den Kämpfen.

Aus Mudschaheddin-Kreisen wurde lediglich bestätigt, Pakistan habe in den vergangenen Tagen „die notwendigen Waffen und Munition“ geliefert.

Im pakistanischen Peschawar teilten Kommandanten der Mudschaheddin mit, 1.000 Soldaten auf beiden Seiten seien getötet oder verletzt sowie 2.200 Regierungssoldaten gefangengenommen worden. Die Kämpfe seien am frühen Montag morgen beendet worden, weil es zu regnen begonnen habe.

In der Stadt wurde ein Kommandorat eingesetzt, der Ruhe und Ordnung wahren, Zivilisten evakuieren und die Stadt vor „Eindringlingen von außen“ abriegeln soll.

Am Montag und in der Nacht zum Dienstag wurde Khost weiterhin mit Raketen beschossen. Pakistan warf der afghanischen Regierung „brutale“ Bombardierungen vor.