Hunger auf Frieden in Angola und Mosambik

■ Beide Staaten führen entscheidende Gespräche

Lissabon (ips) — Sowohl Angola als auch Mosambik führen diese Woche entscheidende Friedensverhandlungen mit den Guerillabewegungen, die die Regierungen in Luanda und Maputo seit mehr als 15 Jahren bekämpfen. Die Bevölkerung beider Länder ist mittlerweile von einer der schlimmsten Nahrungsmittelkrisen der Welt bedroht.

Vertreter der angolanischen Regierung sprechen in Lissabon mit der „Union für die totale Unabhängigkeit Angolas“ (Unita). Ein Ergebnis wird nicht vor Monatsende erwartet. Doch die Tatsache, daß die bisherigen Fototermine von langandauernden Gesprächen abgelöst worden sind, ist ermutigend. In Rom treffen sich derzeit Vertreter des „Mosambikanischen Nationalen Widerstands (Renamo) mit einer Regierungsdelegation. Beide Verhandlungsprozesse seien in einer „endgültigen, entscheidenen Phase“, so Beobachter.

Trotz potentiellen landwirtschaftlichen Reichtums und ergiebiger Mineralvorkommen gehören Angola und Mosambik zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Kindersterblichkeit liegt in Mosambik bei 170 pro 1.000 Lebendgeborenen. In Angola sterben 20 Prozent der Lebendgeborenen vor dem zweiten Lebensjahr. Die Infrastruktur für Handel und Landwirtschaft ist durch die Kriege nahezu völlig zerstört. Nach Angaben der Entwicklungskoordination Südliches Afrika (SADCC), einem staatlichen Regionalzusammenschluß, erfordert die „katastrophale“ Nahrungsmittelkrise in den beiden Ländern den Import von etwa einer Million Tonnen Nahrungsmittel jährlich.