: Wohnraum für Wasser
■ Das Wasserwerk Friedrichshagen
Es regnet. Wasser fällt vom Himmel, auf Mützen, Schirme, Köpfe, dringt ins Fell frierender Hunde und in den Boden der Metropole. Und dann? Die Hunde schütteln sich, die Mützen landen auf der Heizung, die Köpfe trocknen sich freundliche Menschen mit großen weichen Badetüchern gegenseitig ab.
Doch wer kümmert sich um das Wasser, das langsam, Zentimeter um Zentimeter unter den Füßen der Stadt entschwindet? Bis 1856 war es die englische 'Berlin Waterworks Company‘, die sich um die zentrale Wasserversorgung der preußischen Hauptstadt sorgte. 1873 — Berlin war inzwischen Reichshauptstadt — übernahm die Stadt selbst die zwei Wasserwerke »Vor dem Stralauer Tor« und Tegel.
Bereits wenige Jahre später folgte der Bau eines weiteren Werks am Nordufer des Müggelsees. Die Stadt boomte, die Spree verdreckte, und der Osten brauchte sauberes Wasser. So entstanden in Friedrichshagen auf 55 ha nach den technologischen Vorgaben des Direktors der Wasserwerke Gill und den architektonischen Plänen des Stadtbaumeisters Schultze Beamten- und Arbeiterwohnhäuser, Maschinenhäuser und Aufbereitungsanlagen, die einen im englischen Landhausstil, die anderen in märkischer Neogotik.
Am 28. Oktober 1893 schließlich, wurde das neue Werk in Betrieb genommen. »1976 beschloß der Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik die Rekonstruktion und Erweiterung des Wasserwerkes Friedrichshagen als Staatsplanvorhaben und als konsequente Folge der Sicherung der Weiterführung des Wohnungsbauprogrammes der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.«
Im gleichen Jahr wurden Teile der Anlage »als technische Denkmale der Produktions- und Verkehrsgeschichte in der Zentralen Denkmalliste der DDR ausgewiesen.« a.m./h.j.s.
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