Jetzt wird der Potsdamer Platz geplant

■ Stadtentwicklungssenator stellt Teilnehmer des beschränkten Wettbewerbs für Potsdamer Platz vor/ »Stadtforum« soll Grundlagen für Senatsentscheidung in bezug auf Verkehrsplanung liefern

Berlin. 16 in- und ausländische Architektur- und Stadtplanungsbüros dürfen sich nun offiziell den Kopf über die Planung am Potsdamer Platz/Leipziger Platz zerbrechen. Gestern gab Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) die Namen der Auserwählten bekannt, die sich am beschränkten Wettbewerb um Berlins neue Mitte beteiligen dürfen. Unter den Beteiligten sind sieben Berliner Büros, darunter weitgehend altbekannte Namen wie Josef Paul Kleihues, Hans Kollhoff, Daniel Libeskind. Aus London wurde Foster Associates geladen, aus Mailand Gregotti Associati, aus Köln Oswald Matthias Ungers und Baumbach-Breuer aus Rostock.

Um das Planungsverfahren hatte es in der Vergangenheit einigen Wirbel gegeben: Kurz nach seiner Wahl kippte Hassemer das vom alten Senat beschlossene offene städtebauliche Verfahren und verfügte einen »beschränkten städtebaulichen Ideenwettbewerb«. Ursprünglich sollten sieben Büros angesprochen werden. In der Diskussion mit der Lenkungsgruppe des »Stadtforums« jedoch habe man sich, so Hassemer, auf 16 Teilnehmer verständigt. Nachdem bekannt wurde, daß das alte Planungsverfahren, das eine unbegrenzte Teilnehmerzahl vorsah, ersetzt werden sollte, gingen beim Senat an die 70 Bewerbungen von Architekten- und Stadtplanerbüros ein.

Die am Wettbewerb teilnehmenden Büros sollten sich an den künftigen Diskussionen auf dem Stadtforum beteiligen. In diesem Zusammenhang gab Hassemer die weitere Terminplanung für das Forum bekannt: In der zweiten Phase des Stadtforums am 10/11. sowie am 24./25. Mai wird es um die Verkehrsplanung sowie um den Potsdamer Platz gehen. Auf der Grundlage der dort stattfindenden Diskussionen will Hassemer im Senat noch vor der Sommerpause eine Entscheidung über die notwendigen Grundlagen der zentralen Verkehrsführung und der Gestaltung des Innenstadtbereichs treffen lassen. Erst dann wird es eine präzisierte Ausschreibung für den Potsdamer Platz geben. Die Verkehrsplanung, betonte Hassemer, sei von zentraler Bedeutung sowohl für die Städteplaner wie auch für die Investoren: »Es ist für Daimler beispielsweise interessant, ob in ihren Kellern eine U-Bahn fährt.«

Hassemer ist über den bisherigen Verlauf des Stadtforums zufrieden. Es sei entgegen vielen Befürchtungen »keine Quasselbude« von wenigen Eingeweihten. Gerade die Mischung von in- und ausländischen Experten, Politikern und Wirtschaftsleuten zeige eine »hohen Grad an Selbstdisziplin« in den Diskussionen. Seine Erwartungen, so Hassemer, seien bislang aufgegangen: »Das Stadtforum verknüpft auf ideale Weise die parallel in der Stadt laufenden Planungen. Man fragt sich, wie man so lange ohne ein solches Forum auskommen konnte.« nana