Mann mit zehn Händen

■ Inter Mailand wird nicht Italiens Meister

Berlin (taz) — Lothar Matthäus wird in seinen übelsten Träumen wohl noch lange von einem ominösen Mann in Handschuhen verfolgt werden: Sampdoria Genuas Torhüter Pagliuca. Der parierte im vorentscheidenden Meisterschaftsspiel bei Inter Mailand nicht nur die schärfsten Matthäus-Schüsse im Dutzend, sondern hielt auch einen von dem Deutschen getretenen Elfmeter.

„Pagliuca hatte zehn Hände“, haderte der Unglücksrabe nach dem Match, das insgesamt recht skandalös verlief. Schiedsrichter d'Elia stellte nach einer kleinen Rangelei Mancini (Genua) und Bergomi (Inter) vom Platz, erkannte einen Treffer von Klinsmann nicht an und nach Krawallen auf den Zuschauerrängen drohte ein Spielabbruch.

Inter war zwar ständig feldüberlegen, kassierte aber nach krassen Abwehrfehlern zwei Kontertore durch Dossena und Vialli, unterlag mit 0:2 und büßte praktisch alle Meisterschaftschancen ein. Sampdoria führt nun drei Spieltage vor Schluß mit vier Punkten Vorsprung vor dem AC Mailand, der bei Juventus Turin mit 3:0 gewann, wobei Thomas Häßler eine klägliche Figur abgab. „Er ist unkenntlich“, höhnte die ‘Gazzetta dello Sport'.

AS Rom — Bergamo 2:1, FC Genua — Cagliari 2:2, Neapel — Cesena 1:0, Bologna — Florenz 1:1, Pisa — Lazio Rom 0:1, Bari — Lecce 1:1, Juv. Turin — AC Mailand 0:3, Inter Mailand — Samp. Genua 0:2, Parma — FC Turin 0:0; Tabellenspitze: 1. Samp. Genua 47:15 Pkt., 2. AC Mailand 43:19, 3. Inter Mailand 42:20