Papst, Jutta Ditfurth und die taz

■ betr.:"Johannes Paul:Markt allein macht nicht selig"(Päpstliche Sozialenzyklika kritisiert kapitalistische Exzesse), taz vom 3.5.91

betr.: „Johannes Paul: Markt allein macht nicht selig“ (Päpstliche Sozialenzyklika kritisiert kapitalistische Exzesse), taz vom 3.5.91

Nun isses passiert! Der Heilige Vater hat die taz links überholt (ohne sie einzuholen, selbstredend): Während unser liberalalternatives Blättchen mit nicht nachlassender Kraftlosigkeit zum Kreuzzug bläst, übt der direkte Nachfahre Petri Kapitalismuskritik.

Wenn die nun wirklich nicht billige taz, dem nicht entschieden entgegentritt, könnte das der Umweltbewegung teuer zu stehen kommen. Ein Glück, daß der weiße alte Mann in Rom kein Grüner ist, sonst wäre der wertorientierte deutsche Wähler total verschreckt. Und dem müssen wir ja, des ökologischen Umbruchs wegen, ein wenig um den wohlstandsgebürsteten Bart gehen.

Daß diese Päpste und Ditfurths einfach nicht einsehen, daß der Kapitalismus nur deshalb so heißt, weil er eine soziale Marktchance ist, auch ökologisch, Dritte Welt und so. Imperialismus? Man muß sich den Gegebenheiten stellen! Wenn erst unsere rosagrüne Antje bei Daimler- Benz im Aufsichtsrat sitzt, kriegen wir die schon kontrolliert (die Multis natürlich). Außerdem: Eigentum verpflichtet, primär, unter anderem, na jedenfalls so steht's im Grundgesetz. Und überhaupt: Gegen die historisch belegte Legitimation einer Antje Vollmer können diese Linken sowieso nicht an, das ist mir durch die taz endlich klar geworden. Eberhard v.Faber, Dresden