Punk vor Auto getrieben Skinheads werden verdächtigt

Gifhorn (taz) — Am Mittwoch letzter Woche wurde der 23jährige Punk Matthias K. auf der Bundesstraße 4 vor einem Auto frontal erfaßt und erlitt dabei schwere Verletzungen. Das Opfer wurde noch am gleichen Abend in die medizinische Hochschule Hannover eingeliefert, es besteht weiterhin Lebensgefahr. Hier handelte es sich jedoch nicht, wie die Polizei ursprünglich vermutete, um einen Verkehrsunfall. Ermittlungen ergaben, daß Mathias K. zuvor von Skinheads zusammengeschlagen und gejagt wurde. Bei seiner Flucht sei das Opfer dann von dem Auto erfaßt worden — so die Polizei.

Einen Tag nach dem Überfall wurde der 18jährige Skin Christian B. festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Ein weiterer unter Tatverdacht stehender Skin ist noch flüchtig.

Nach Angaben von FreundInnen des Opfers war Matthias K. am Mitwoch abend auf dem Weg zu einem Waldsee, an dem sich häufig Punks treffen. Ausgerechnet an diesem Abend hatten sich dort jedoch rund 20 Skinheads versammelt, die dann über ihr Opfer herfielen.

Am Samstag demonstrierten rund 500 Menschen in der Gifhorner Innenstadt gegen den Neonazi-Überfall. Beteiligt hatten sich überwiegend junge Leute aus dem Raum Braunschweig/Hannover.

Für nächsten Sonnabend, den 18. Mai, planen AntifaschistInnen erneut eine Demonstration „gegen Naziterror und für die antifaschistische Selbsthilfe“.

Treffpunkt ist um elf Uhr der Brunnen am Steinweg in der Gifhorner Innenstadt. Das letzte Vorbereitungstreffen zur Demonstration findet am 17.Mai um 20 Uhr im Braunschweiger Fachschaftscafé im Grotrian (Bültenweg) statt. Torsten Borchers