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Nachdenklicher Sieger

■ Sowjetischer Friedensfahrer gewann Einzelwertung

Berlin (dpa/taz) — Viktor Rjatschinski rettete seinen Vier-Sekunden-Vorsprung ins Warschauer Ziel der „44. Radfernfahrt für den Frieden“. Polens 18jähriger Nachwuchsstar Baranowski und der Tschechoslowake Liptak konnten ihn auf dem „Cours de la Paix“ nicht vom Siegeskurs abbringen.

Der zehnte Friedensfahrt-Erfolg der sowjetischen Radler wurde durch Wassili Dawidenko komplettiert, der sich das grüne (Bergfahrer), violette (Spurter) und rosa Trikot (vielseitigster Fahrer) anziehen durfte. Der Vize-Juniorenweltmeister aus Tbilissi startete nie in der grusinischen Republikauswahl: „Das ist für mich als Russe unmöglich.“ — „In der Nationalmannschaft gibt es aber kein Nationalitätenproblem“, beteuert Trainer Nikolai Gorelow. Die Gefahren für den UdSSR-Radsport sieht er woanders: „Voriges Jahr wurden 32 Radfahrer Profis, das verkraftet auch die Sowjetunion nicht.“ Außerdem benötigen die Amateure die Nationalmannschaft nicht mehr für lukrative Auslandsreisen. „Mit ihren Vereinen können sie mitunter schnelleres Geld verdienen“, grübelt Gorelow, der zu zweifelhaften Konsequenzen gelangt: „Die Liberalisierung des sowjetischen Sports ist sein Tod.“ Wäre die alte, zentralistische Steuerung seine Rettung? bossi

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