Goya-Kongreß

Die Position des spanischen Malers und Graphikers Francisco Goya zu den sozialen und politischen Umwälzungen seiner Zeit steht im Mittelpunkt eines Kongresses, der am Mittwoch (22. Mai) an der Universität Osnabrück beginnt. Mehr als 50 Wissenschaftler aus Frankreich, England, Italien, Spanien und der Bundesrepublik werden drei Tage lang unter anderem Goyas Haltung zu Staat und Kirche, zur Aufklärung und zur Kultur des Hofes und des Volkes diskutieren.

Zweiter Schwerpunkt der Tagung wird die Rezeption Goyas seit dem 19. Jahrhundert sein. Laut Jutta Held, Kunsthistorikerin an der Universität Osnabrück und Organisatorin des Kongresses, ist Goya nämlich nicht nur Objekt gelehrter historischer Forschungen gewesen: „Sein Werk ist wie das kaum eines zweiten vormodernen Künstlers von unmittelbarer Wirksamkeit geblieben und hat seit seiner Neuentdeckung im 19. Jahrhundert ein breites Publikum stets aufs Neue angezogen und fasziniert.“ Neben der Verwurzelung seiner Kunst in der Geschichte Spaniens soll daher seine Ausstrahlung über ganz Europa — von Baudelaire bis zu Feuchtwanger und Konrad Wolf — auf dem Kongreß thematisiert werden. dpa