Rot-Grüne Postenvergabe

■ Streit um den Oldenburger Sozialdezernenten / „Typische Schieberei“

Die Wiederwahl des Oldenburger Sozialdezernenten Friedrich- Wilhelm Wehrmeyer (CDU) ist im Rat der Stadt gescheitert. Über den von der oppositionellen CDU gestellten Antrag zur Wiederwahl wurde gar nicht abgestimmt. Stattdessen wurde mit der Ein- Stimmen-Mehrheit der Rot-Grünen-Koalition beschlossen, den Derzernentenposten noch in dieser Legislaturperiode neu auszuschreiben. Nach der Kommunalwahl soll der Wehrmeyer-Nachfolger dann im November gewählt werden.

Im Vorfeld der Ratssitzung war bekannt geworden, daß über die Vergabe des Postens bereits eine Absprache zwischen SPD und Grünen stattgefunden haben soll. Danach soll der derzeitige SPD-Fraktionsvorsitzende des Rates, der Grundschullehrer Peter Jacobs, neuer Sozialdezernent werden. Im Gegenzug soll der Grünen-Ratsherr Michael Thielemeyer, von Beruf ebenfalls Pädagoge, den neugeschaffenen Posten eines städtischen Kulturamtsleiters erhalten.

Die parteilosen Ratsmitglieder Heike Fleßner und Hans-Joachim Müller (ehemals DKP) sprachen von einer „oldenburgtypischen Postenschieberei“ und nannten die geplante Ausschreibung ebenso eine „Farce“ wie die bevorstehende Anhörung von zehn Bewerbern für die Kulturamtsleitung.

Friedrich-Wilhelm Wehrmeyer, dessen Amtszeit im nächsten Frühjahr ausläuft, ist das letzte CDU-Mitglied in der Oldenburger Dezernentenrunde. Der Verwaltungsjurist war Ratsherr, als er von der damaligen CDU-FDP-Mehrheit zum Sozialdezernenten gewählt wurde. dpa