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Thema heute: Agrarkrise ohne Ende

Nur zwei Jahre nach jenen Reformen, die von den Eurokraten als „historisch“ bezeichnet wurden, steckt die Agrarpolitik der EG wieder in der Krise. Überschüsse gigantischen Ausmaßes belasten wie nie zuvor das Budget, die Umwelt und die internationalen Beziehungen. Grund: Der Moloch „gemeinsame Landwirtschaftspolitik“ datiert noch aus den Anfängen der EG, als in Europa zu wenig Lebensmittel hergestellt wurden. Die damals entwickelten Förderprogramme für eine industrielle Landwirtschaft sind — geringfügig verändert — heute noch im Einsatz. Folge: Es wird in Übermaßen produziert. Eine grundlegende Neugestaltung der Agrarpolitik, darüber sind sich die Beteiligten seit Jahren einig, wäre also dringend nötig. Allein, die richtige Richtung ist umstritten. Zwischen Weltmarkt und Umweltschutz, agro-industriellen und Kleinbauerninteressen eingeklemmt, versucht Agrarkommissar Mac Sharry die Quadratur der Kreises. Weder im EG-Ministerrat, noch bei den Bauernverbänden oder der Alternativ-Lobby stößt er mit seinem Vorschlag allerdings auf Begeisterung. Während aber die Debatte im Bermuda-Dreieck der EG-Kompromißsuche dahindümpelt, betreiben die EG- Agrarminister ihre alte Politik mit verschärften Mitteln — nicht zuletzt auf Kosten der Verbraucher, ihrer Geldbeutel, Gesundheit und Umwelt. Vollgestopft erfreuen sich jedoch diese weiterhin der Devise: Gesättigter Magen erstickt Sorgen und Plagen.

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