Beer: Keine Waffenhilfe

■ Angeklagter weiß nichts von RAF-Ausbildung in der DDR

Koblenz (ap) — Nach Aussage des ehemaligen RAF-Mitglieds Henning Beer sind 1980/81 in der DDR keine Mitglieder des harten Kerns der Rote Armee Fraktion an Waffen ausgebildet worden. Beer sagte gestern in seinem Prozeß vor dem Oberlandesgericht Koblenz, bei den drei Treffen von RAF-Mitgliedern und Stasi-Angehörigen, von denen er wisse, habe „hundertprozentig keine Ausbildung an Waffen stattgefunden“. Es sei aber über Waffen- und Sprengstofflieferungen verhandelt worden. Am zweiten Tag des Prozesses, in dem sich Beer unter anderem wegen Mordes und 30fachen versuchten Mordes verantworten muß, berichtete er ausführlich von einem Treffen in der DDR und einem längeren Aufenthalt der RAF in Südjemen. An die zeitliche Abfolge beider Ereignisse könne er sich aber nicht mehr genau erinnern.

Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft fand ein Treffen in der DDR im September 1980 statt, ihm folgte der Aufenthalt in Spanien.