Demo gegen Schacht Konrad

■ Niedersächsische Regierung fordert zu Einwendungen auf

Die niedersächsische Landesregierung hat die Bevölkerung zu Einsprüchen gegen das geplante Atommüllendlager im ehemaligen Schacht Konrad bei Salzgitter aufgerufen. Auf einer Protestkundgebung der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad in Salzgitter-Bleckenstedt erklärte der Staatssekretär Peter Bulle (Grüne) aus dem Umweltministerium am Sonnabend, die Bürger würden alle ihnen zustehenden Informationen erhalten und sollten von ihrem Einspruchsrecht Gebrauch machen.

Nach den Worten Bulles werde die Landesregierung das Planfeststellungsverfahren im Einklang mit den Verfahrungsvorschriften betreiben, aber nicht unsicher werden „bei ihren Anstrengungen für ein Aus der Atomenergie und raus aus Konrad“. Vor zehn Tagen hat die Landesregierung nach einer Weisung des Bundesumweltministeriums die Unterlagen für das Atommüllendlager öffentlich ausgelegt und damit das Genehmigungsverfahren fortgesetzt. Zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht den Widerstand Niedersachsens gegen die Weisung für unzulässig erklärt.

An den Protestaktionen am Samstag nahmen laut Veranstalter rund 3.000 Menschen teil. Die Polizei sprach von 1.000 Teilnehmern. In einem Trecker-Konvoi demonstrierten Landwirte gegen den Endlagerbau. Die Umwelt- Synode der evangelischen Landeskirche beschloß am Wochenende ebenfalls mehrheitlich, das Endlager abzulehnen. Die IG Metall kündigte an, daß sie in den Metallbetrieben Einwendungen und Protestaktionen gegen Schacht Konrad anregen werde. dpa