Gerüchteküche um 500 Arbeitsplätze

■ Verlagert Aerospace 500 Arbeitsplätze ?/ Betriebsräte: Das ist ein Gerücht

Die Deutsche Aerospace will 500 Arbeitsplätze aus Bremen abziehen und nach München verlagern. Das verkündeten am Wochenende buten & binnen und der Weser Kurier. Betroffen seien in der Firma, die Luft und Raumfahrttechnik entwickelt, vor allem die Bereiche Forschung und Entwicklung, sowie die Führungsriege. In Bremen, so hieß es weiter, bliebe nur noch die Produktion. Bernd Neumann, einst CDU-Landesvorsitzender in Bremen, jetzt parlamentarischer Staatssekretär hatte sich gleich zu Wort gemeldet und gegen die Firmenpläne protestiert. Anscheinend voreilig, denn Reiner Nürge und Rudolf Harms, beide Betriebsratsmitglieder, halten die Nachricht über die Standortverlagerung von Teilen der Deutschen Aerospace für ein Gerücht. Beide versicherten gestern gegenüber der taz, daß sie von derartigen Plänen „nichts wissen“. Da würde jemand bewußt die Gerüchteküche anheitzen.

Schon seit einiger Zeit gärt es in der Firma, die überwiegend von Bundesaufträgen lebt. „Zur Zeit geht es Aerospace zwar gut“, sagt Rudolf Harms, „aber was über die nächsten drei Jahre hinaus geplant ist, wissen wir nicht genau. Informationen kriegen wir meist nach dem Salamiprinzip, scheibchenweise.“ Deshalb sei die zusätzliche Betriebsversammlung am Montag seit langem geplant gewesen. „Wir wollten, daß endlich die kompletten Karten auf den Tisch gelegt werden“, sagt Harms. Das kurz vor der Sitzung verbreitete Gerücht, solle offensichtlich Mitarbeiter verunsichern und verschiedenen Standorte, Friedrichshafen, Ottobrunn und Bremen in Konkurrenzrangeleien verwickeln. bz