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Mysteriöser Fall des African Reggae

■ Musikalische Hinweise für Bremen von a wie Aserbaidschan bis B wie Bulgarien

Zwischen Stadtfest und Breminale sind die Konzerte dünn gesät, aber eine Flaute macht noch kein Sommerloch und die dicken Stingbeegees kommen eh alle noch.

Heute sind erst einmal The Fall aus Manchester um 20.00 Uhr im Modernes zu Besuch. Von der Gruppe um Mark E. Smith weiß die Presseabteilung ihrer Plattenfirma zu berichten, daß sie „keinen Kategorisierungsversuch zulassen“, und sie bestätigt dies gleich wunderschön selbst mit dem blamablen Wortgetüm „Punk-Undergound-Popgemisch“.

Am 31.5. steigt am 20.00 Uhr im Modernes die African Night Party mit „Live-Acts, Rhythmusgruppen und Tanzparty“ sowie der neunköpfigen Reggaeband Misty In Roots, die schon in den Zeiten des heiligen Marley am Rasta-Mythos mitgezimmert haben.

Gleich zwei Tage später kann im Modernes weiter „gemarleyt“ werden, wenn am 2.6. ab 18.00 Uhr die Reggae Legends in Concert antreten. Macka B., Mad Professor & The Robotics, Twinkle Brothers und Bob Andy sind würdige Vertreter der verschiedenen Subgenres wie Roots-, Pop-oder Dub-Reggae.

Die Jazz-, oder vielleicht doch eher die „Jatz“freunde können an zwei Tagen hintereinanderweg ihre altehrwürdigen Sozietäten inspizieren: Am 1.6. läßt die Swing Society Bremen um 21.00 Uhr im Jazzclub Bremen die Hörner schmettern und ähnlich stimmungsvoll wird es sicher am 2.6. um 11.00 Uhr in der Waldbühne zugehen, wenn die Hot Jazz Society zum Frühschoppen aufspielt.

Ausgerechnet im Lichthof des Überseemuseums wird dann doch Jazz aus unserem Jahrhundert zu hören sein: Am 4.6. um 20.00 Uhr gibt dort Aziza Mustafa Zadeh ein Konzert.

Die Pianistin und Sängerin aus Aserbeidschan trat vor zwei Jahren zum ersten Mal in Deutschland auf. Schon im letzten Jahr konnte man sich in Bremen bei ihrem DACAPO Konzert davon überzeugen, daß die Musik der virtous und sehr eigenwillig spielenden 21jährigen viel mehr ist als eine kurios, exotische Mischung aus modernem Jazz und östlicher Folklore.

DIE Kultband des letzten Jahres gibt Bremen auch wieder die Ehre: beim Konzert von Le Mystere Des Voix Bulgares können am 4.6. um 20.30 Uhr im Schlachthof alle jene, die beim Auftritt der Gruppe im letzten Jahr peinlicherweise noch nicht wußten, wie mega-in die Sängerinnen des „Frauenchor des bulgarischen Rundfunk“ sind, diese Scharte auswetzen und im Glanze der polyphonen Sangeskünste zeigen, daß sie zur In-crowd gehören.

Willy Taub

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