Nachgefragt: Abschieber gesucht?

NACHGEFRAGT

Abschieber gesucht?

In einer Stellenanzeige einer Bremer Tageszeitung sucht das Bremer Stadtamt insgesamt neun neue Mitarbeiter. Sie sollen SachbearbeiterInnen für Asyl-und Ausländerfragen werden. Sind das die Abschieber für abgewiesene Asylsuchende? Die taz fragte den Leiter des Stadtamtes, Hans-Jörg Wilkens, über die Aufgaben der neuen Leute.

Frage: Sucht die Stadt Bremen neue Abschieber?

Hans-Jörg Wilkens: Normalerweise würde ich den Begriff Abschieber nicht verwenden, aber er kommt aus dem Ausländergesetz, so daß es formal schon korrekt ist, von „Abschiebern“ zu sprechen. Mir persönlich ist der Begriff zu negativ besetzt.

Was muß man als Abschieber können?

Das ist genauso, als wenn Sie Tierschutz- oder Gewerbesachen bearbeiten. Sie müssen die verwaltungstechnischen Vorschriften kennen und ein bißchen organisieren können, Fahrzeuge, Flugtickets und so weiter. Sie müssen daran denken, daß das nicht unsere Entscheidungen sind, die wir vollziehen.

Wie groß ist die Abteilung im Stadt- und Polizeiamt, die sich mit Abschiebungen beschäftigt?

So genau kann man das nicht sagen, weil wir absichtlich die Asylsachen mit den anderen Ausländergeschichten zusammen haben. Wir haben erst im April die Abteilungen neu strukturiert. Ungefähr dürften wir knapp 50 Mitarbeiter haben.

Sind das neue Stellen, die da besetzt werden?

Das sind ausschließlich befristete Stellen, und zwar auf ein oder drei Jahre. Wir müssen ja auch noch erhebliche Rückstände abarbeiten. Was danach ist, kann man heute kaum sagen. Fragen: mad