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Zur Erinnerung:

■ Was taz-Leser wissen sollten, aber nicht behalten können

Am 25. Januar 1991 begann dier taz eine Reihe von Artikeln über den Unfall der Kunstflugstaffel „Frecce tricolore“ in Ramstein 1988 (70 Tote, 400 Verletzte): Recherchen italienischer Zeitungen ('il manifesto‘ und 'Corriere della sera‘) hatten ergeben, daß zwei der drei abgestürzten Piloten unmittelbar vor „Ramstein“ als mögliche Zeugen eines anderen bis heute ungeklärten Desasters festgestellt worden waren: des Absturzes einer Linienmaschine DC9 über der Mittelmeerinsel Ustica im Jahr 1980 (81 Tote). In diesem Zusammenhang hatte es bereits mehrere merkwürdige Todesfälle unter potentiellen Zeugen gegeben.

Die taz-Recherchen erbrachten zunächst, daß die deutschen Behörden über den Ausgang des von Italien nach dem Nato-Statut an sich gezogenen strafrechtlichen Verfahrens völlig uninformiert waren. Dann erwies die Analyse des (noch immer geheimen) militärischen Abschlußberichts zahlreiche Oberflächlichkeiten und Widersprüche; der mit dem Fall „Ustica“ befaßte römische Untersuchungsrichter Priore hat nach einem Verhör des taz-Italienkorrespondenten „Ramstein“ in seine Ermittlungen aufgenommen. Auf erneutes Drängen der deutschen Behörden hat die italienische Botschaft schließlich, mit eineinhalbjähriger Verspätung, die Einstellung des strafrechtlichen Verfahrens mitgeteilt — ohne dessen Begründung. Mit dieser und anderen neuen Aspekten des Falles befaßt sich der Bericht auf dieser Seite.

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