SONNTAG: Local Hero

Local Hero

In der Liste der zwanzig schönsten Filme aller Zeiten [aller Zeiten zum dritten, und es relativiert sich doch etwas, bedenkt man, daß so viele Zeiten da gar nicht in Frage kommen, d.S.] nimmt dieser hier einen der vorderen Plätze ein. Eine Zeitungsmeldung, der zufolge US-amerikanische Ölgesellschaften an der schottischen Küste Land aufkauften, brachte den Filmemacher Bill Forsyth auf die Idee zu diesem ironischen Märchen um den texanischen Manager McIntyre, der seines — angenommenen — Namens wegen nach Schottland geschickt wird, um ein komplettes Dorf zu erwerben. Dieses soll einer gewaltigen Hafen- und Industrieanlage weichen. Während sich die Verhandlungen mit den durchaus verkaufswilligen Einwohnern hinziehen, lernt der streßgewohnte Yuppie aus Übersee Land, Leute und Lebensgewohnheiten näher kennen und verfällt schließlich heillos dem Charme seiner Gastgeber und der Schönheit der Gegend. Leider hat Forsyths schottisch-spöttischer Humor zwar ein Happy End für die Dorfgemeinschaft, nicht jedoch für den kleinen traurigen Manager vorgesehen. Dafür hagelt es urkomische Beiläufigkeiten, süffisante Seitenhiebe und sarkastische Attacken, etwa auf durchgeknallte Psychiater, die Verstiegenheiten texanischer Ölmilliardäre oder auf die naive Verklärung naturnahen Lebens.

(RTL plus, 15.55 Uhr)