Stade-Gutachten reicht nicht für Stillegung

■ Niedersächsisches Umweltministerium vertröstet

Trotz umfangreicher Nachrüstung entspricht das Sicherheitssystem im Atomkraftwerk Stade nicht mehr dem neuesten Stand der Technik. Dies ist das Ergebnis eines Ende Mai vorgelegten Gutachtens des Öko-Instituts Darmstadt, das im Auftrag der Landesregierung erstellt wurde. Institutssprecher Lothar Hahn meinte bei einer Anhörung des Umweltministeriums in Stade, der Stader Reaktor sei so heute nicht mehr genehmigungsfähig. Weitere Untersuchungen seien allerdings erforderlich, die zwei Jahre dauern würden. Zude ist eine Studie zur Versprödung des Reaktordruckbehälters in Stade noch in Auftrag.

Staatssekretär Peter Bulle vom niedersächsischen Umweltministerium erklärtet, neue Gutachten müßten abgewartet werden, um rechtsbeständige Anhaltspunkte für das von der Landesregierung angestrebte Ziel einer Stillegung des Kernkraftwerks Stade zu sammeln. Die bisher festgestellten Mängel reichen zum Widerruf der atomrechtlichen Genehmigung nicht aus. Zahlreiche Bürger hatten während der Versammlung der Landesregierung Wortbruch vorgeworfen, weil sie versprochen hatte, das Atomkraftwerk Stade sofort abzuschalten. dpa