Hilfe zur Selbsthilfe auf dem Alex

■ Fast 1.000 Selbsthilfe-Initiativen in der Stadt/ Einige stellten sich beim ersten Gesamtberliner Selbsthilfemarkt am Alexanderplatz vor/ Problem Geldmangel

Mitte. Hilfe zur Selbsthilfe boten am Sonnabend rund 80 Gruppen und Projekte zwischen Alexanderplatz und Rotem Rathaus an. Beim ersten Gesamtberliner Selbsthilfe-Markt stellten sie an Informationsständen ihre Tätigkeit vor oder knüpften Kontakte zu ratsuchenden oder an einer Mitarbeit interessierten Menschen. Insgesamt gibt es in ganz Berlin über 1.000 Initativen verschiedenster Art. Die einen vermitteln »Leih-Omas« oder Ferienplätze für alleinerziehende Mütter, andere beraten Eltern bei Drogenproblemen ihrer Kinder, wiederum andere organisieren Hilfen für Behinderte oder Krebskranke. In West-Berlin sind ihre Adressen über die »Selbsthilfe Kontakt und Infostelle«, SEKIS, (Tel. 8926603) in Ost-Berlin über die Gruppe »Selbsthilfe und Initativen« zu erfahren. Sozialsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) wertete Angebot der Vereine, Gesellschaften und Gruppen als eine »Bereicherung und Ergänzung zu staatlichen Aufgaben«. Mit ihrer Bereitschaft selbstbestimmt soziale Aufgaben zu übernehmen, seien sie unverzichtbar und nicht zu ersetzen. Für den Aufbau einer »Selbsthilfelandschaft« in Ost- Berlin seien im Nachtragshaushalt zusätzliche Mittel bereitgestellt. An Geldmangel leiden aber auch Westberliner Initiativen. SEKIS forderte in einer Pressemitteilung erneut die Aufstockung der finanziellen Förderung. Kürzungen, wie zur Zeit diskutiert, seien der falsche Weg. Mehr denn je würden stadtteilorientierte, kleine und an den Bedürfnissen der Betroffenen orientierte Initativen gebraucht. adn/taz