: Faltblatt flattert voran
Das Gerhard Marcks Haus nun wieder: Kaum ist der Umbau geschafft, werden unkonventionelle Projekte angefaßt. Wie das September-Atelier. Und dann gleich zum Thema „Grenzgänge“. Zwei Künstler, Timm Ulrichs und Vore, stehen als „Moderatoren und Animateure“ bereit, mit willigen Laien ein multimediales Projekt zu entwickeln (Skulptur natürlich, Malerei, Video, Film, Foto, Musik, Literatur, Philosophie!). Synthese zwischen klassischer Bildhauerei und Konzept. Autonome künstlerische Leistung oder gemeinsames Projekt. Bewerbung mit ca. 10 Fotos von eigenen Arbeiten bis 10.8., das „September-Atelier“ läuft vom 9.-29.9., Kosten 350 Mark, StudentInnen 250.-
In einschlägigen Kreisen ist ausgemachte Sache, daß es ab 1991 aufwärts geht mit der Kunst im Lande Bremen. Zur weiteren Beförderung derselben hat sich eine Lobby derer, die an der Kunst verdienen oder von ihr leben, zusammengeschlossen zu einer AG Kunst in Bremen. Mitglieder: GaleristInnen, Kunstvereine, Museen, BBK. Erste Aktivität: ein Faltblatt für Hotels, Buchhandlungen und kulturelle Institutionen, das über Bremer (und umzu) Ausstellungen informiert. Erscheint viermal jährlich. Auflage 10.000.
Sollten Sie je in die Verlegenheit kommen, den kürzesten Weg zwischen Schauspielhaus und Goethetheater benutzen zu müssen, Passieren Sie einen lichten Durchgang und die Kunst von Otto Völker. In den vier Grundfarben hat er an einer Wand sieben Tafeln anbringen lassen, jeweils monochrom mit feinen Strukturen. Die Platten sind brutal mit rostfreien Schrauben befestigt, eine Lichterkette hängt in leichtem Schwung drüber. Für Dekoplatten sind Völkers Tafeln allerdings echt schlampig lackiert.
Rolf Bier ist einer der Bildhauer, die kein ewiges Bild nach ihrer Vorstellung hauen, sondern die Dinge und Materialstücke nach konzeptuellen Gesichtspunkten arrangieren; der Künstler als Regisseur. Das Drehbuch im Kopf. Der Mitbegründer der „artist in residence“-Gruppe (Braunschweig) hatte 87/88 ein DAAD-Stipendium in London. Seine Arbeiten zeigt die Galerie Gruppe Grün bis 26. Juli. Burkhard Straßmann
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