: Japanische Rüstungsfirma verstößt gegen Waffenexportverbot
Tokio (taz) — Dem japanischen Premierminister Toshiki Kaifu stehen unerwartete Schwierigkeiten beim weltweiten Werben seiner Regierung für striktere Rüstungsexporte bevor. Denn zum ersten Mal seit Bestehen des japanischen Waffenexportverbots ist gestern eine japanische Rüstungsfirma von der Polizei des Gesetzesbruchs wegen Waffenexports überführt worden. Nach Polizeidurchsuchungen am Freitag mußte eine Tochtergesellschaft des Elektroriesen NEC, die „Gesellschaft der japanischen Flugzeugelektronik-Industrie“, das Geständnis über unerlaubte Waffenexporte an den Iran ablegen. Die japanische Firma — eine der Hauptlieferanten für die japanische Armee — lieferte von Mai 1988 bis April 1989 Raketensteuerungsteile und andere militärische Flugzeugausrüstungen im Wert von mindestens zehn Millionen DM über Hongkong und Singapur an den Iran. Der Vorsitzende der Rüstungsfirma entschuldigte sich gestern mit den Worten: „Nur wenige Menschen sind in diese Affäre verstrickt.“ Georg Blume
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen