RAF-Freunde besetzen 'Spiegel‘

Hannover (dpa) — Sympathisanten der Roten Armee Fraktion haben gestern das Hannover Büro des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel‘ besetzt. Ein 'Spiegel‘-Redakteur wurde dabei von den etwa zwölf Besetzern verletzt. Während der Aktion seien die Redaktionsräume beschädigt worden. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Über das Telefax-Gerät der Redaktion verbreiteten die Sympathisanten ein Pamphlet über die „Medienhetze gegen die politischen Gefangenen“. Als „neueste Variante“ bezeichnete man die Behauptung, Rechtsanwälte der inhaftierten RAF-Mitglieder fungierten als Kuriere. Diese „politische Rufmordkampagne“ habe das Nachrichtenmagazin „mit angeschoben“. „Reißerische Aufmachungen“ verfolgten das Ziel, „die Staatsschutzlügen in die Köpfe der Menschen zu schleudern“. Die Mordanschläge auf Alfred Herrhausen, Detlev Karsten Rohwedder und Hans Neusel wurden als „Aktion“ bezeichnet, die in einer Zeit „der Verarmung von Teilen der Bevölkerung politisch intervenierten“.