DVU will Fernsehwerbezeit einklagen

■ Radio Bremen bietet kleinen Parteien nur zwei 2,5-Minuten-Spots an

Am rechten Rand des Bildschirms flattert die DVU-Fahne, der Bremer Roland und ein „Symbol Bremerhaven“ füllen die Bildmitte. „Ein großes DVU-Plakat wird hereigezoomt, Aufschrift: Deutschland den Deutschen; mächtiger Schluß des Deutschlandliedes ('...über alles in der Welt')“. So stellt sich die rechtsextreme Partei des Münchener Nationalzeitungs-Herausgebers Gerhard Frey den bombastischen Schluß seines Wahlwerbespots im Bremer Fernsehen vor. Vorher soll zu Bildern von Wilhelm Kaisen, Friedrich Ebert, Kurt Schumacher und Friedrich Engels jeweils der Spruch „Auch er würde DVU wählen“ eingeblendet werden.

Der Haken an der geplanten nationalistischen Propaganda: Radio Bremen hat der DVU — so wie allen anderen kleinen Parteien — lediglich zwei Sendetermine für ihren 2,5-Minuten-Spot angeboten. „Wenn Radio Bremen nicht einlenkt, gehen wir vor Gericht“, erklärte der DVU-Bundesvorsitzende Gerhard Frey dazu gestern.

Radio-Bremen-Justitiar Peter Dany sieht jedoch keinen Grund, von seinem Angebot abzurücken. Die größere Anzahl der Sendeplätze für SPD (8), CDU (5) und FDP und Grüne (je 4) sei der jeweiligen Stärke der Parteien angemessen.

SPD, FDP und Grüne haben bereits erklärt, daß sie auf die Ausnutzung der angebotenen Sendezeit verzichten werden, weil ihnen die Produktionskosten für die Wahlwerbung, die lediglich im Vorabendprogramm von N3 ausgestrahlt wird, zu hoch sind. Zumindest das scheint für die Münchener DVU-Zentrale kein Problem zu sein.

Ase