„Termin findet nicht statt“

■ Treuhand setzte Gespräch mit Vertretern des Büromaschinenwerkes Sömmerda ab

Berlin (taz) — Die Zukunft des Büromaschinenwerkes (BWS) in Sömmerda (siehe taz vom 16.9.) ist weiterhin ungewiß. Das für den gestrigen Montag anberaumte Gespräch zwischen der Direktion Abwicklung bei der Treuhandanstalt und Vertretern von Werksvorstand, Betriebsrat, Gemeinde und Landkreis wurde von der Treuhand platzengelassen. „Termin findet nicht statt“, faxte sie lapidar nach Sömmerda, just in dem Moment als die Gruppe nach Berlin aufbrechen wollte. Am Freitag hatte der Verwaltungsrat der Treuhand geäußert, er halte das BWS nicht für „überlebensfähig“. Das bedeutet im Klartext das Aus für das Werk. Noch keine Angaben machte die Anstalt, zu welchem Zeitpunkt und mit welchem Konzept sie liquidieren will.

„Unglaublich und arrogant“ findet der Landrat des Kreises Sömmerda die harsche Geprächsabsage. Dringenden Klärungsbedarf sieht Rüdiger Dohndorf (CDU) bei der Frage nach einem Sozialplan für die 10.000 Beschäftigten des BWS. Auch ist unklar, ob und in welchem Umfang sich die Treuhandanstalt an einer Arbeitsförderungsgesellschaft beteiligen wird.

Weniger böse ist hingegen der Betriebsrat bei BWS über das ausgefallene Gespräch. Dessen Mitglied Ralf Kuhl setzt auf das Wort von Treuhand-Vorstandsmitglied Klinz. Der hatte den protestierenden Arbeitern am Freitag zugesagt, demnächst in Sömmerda vorbeizuschauen. Der Termin für die Dienstreise steht jedoch noch nicht fest. roga