Bauministerin beschwört Wohnungsbau

Bonn (dpa) — Bundesbauministerin Irmgard Adam-Schwaetzer (FDP) will den Wohnungsbau in den nächsten drei Jahren mit zusätzlich drei Milliarden Mark aus der Bundeskasse ankurbeln. Mindestens ebenso viel sollen die Bundesländer dazugeben. Ziel sei es, vor allem den Neubau zu stärken, sagte Adam- Schwaetzer gestern. Den Bau eines Einfamilienhauses sollten sich künftig auch Familien leisten können, „die davon bisher nur geträumt haben“. Deshalb müsse die steuerliche Förderung verbessert werden.

Die Ministerin schlägt eine Änderung des Hausbau-Paragraphen 10e des Einkommmensteuergesetzes vor und einen befristeten Abzug der Schuldzinsen von der Steuerschuld. Auch für den sozialen Wohnungsbau soll es mehr Geld geben. Die im Zusammenhang mit dem Subventionsabbau vorgesehene Kürzung der Mittel schon 1992 soll wegfallen. Vorgesehen war, die Obergrenze für feste Zusagen des Bundes für längerfristige Projekte des sozialen Wohnungsbaus (Verpflichtungsermächtigungen) 1992 von 2,2 Milliarden Mark um 440 Millionen Mark zu kürzen.

Das Konzept von Frau Adam- Schwaetzer, über das in der Koalition und mit dem Finanzminister noch verhandelt werden muß, sieht für die Jahre 1992 bis 1994 einen Schuldzinsenabzug für eigengenutzte neue Wohnungen bis zu 15.000 Mark jährlich vor. Zur Begründung sagte die Ministerin, die hohe Zinsbelastung sei eine wesentliche Ursache für den derzeitigen Rückgang beim Eigenheimbau. Rund 100.000 Bauvorhaben seien genehmigt worden, würden aber wegen der hohen Kosten derzeit nicht begonnen.