Kuba

■ betr.: "Die reichen Erben warten schon", taz vom 13.9.91

betr.: „Die reichen Erben warten schon“, taz vom 13.9.91

Was sich Rolf Paasch mit dem Artikel inhaltlich geleistet hat, find' ich echt nicht gut! Durch den Satz „Mit dem Ende ihrer militärischen Präsenz auf der Zuckerinsel... sind die Sowjets im Begriff, eines der letzten Symbole des Kalten Krieges aus der Welt zu schaffen“, wird gerade jüngeren LeserInnen suggeriert, die Sowjets hätten den „Kalten Krieg“ begonnen. Historisch korrekter sind doch wohl die folgenden Tatsachen:

1.Durch den militärstrategisch völlig unnötigen Abwurf von zwei Atombomben am Ende des Zweiten Weltkrieges auf Japhan, zeigten die USA der Welt, auch den Sowjets, die „militärischen Muskeln“ und damit ihre Monopolstellung in der Welt- Atommilitärtechnologie an.

Diese militärische und ökonomische Überlegenheit am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde von ihnen auch sofort zur Ideologieproduktion von der „Überlegenheit des freien Westens“ mißbraucht und führte im Rahmen des Wandels der US-Außenpolitik zu deren „Politik der Stärke“=Wettrüsten!

2.Schon am Vorabend der Potsdamer Konferenz, am 16.6.1945, erklärte Truman seinen Beratern: „If it [die Atombombe, d.Verf.] explodes, as I think, it will, I'll certainly have a hammer on those boys [die sowjetische Delegation, d.Verf.]1)

Mithin gehen die Anfänge und Ursachen des „Kalten Krieges“ und damit des Wettrüstens auf den Urheber, nämlich die USA zurück, da die Sowjets bis 1949 damit beschäftigt waren, den A-Waffen-Vorsprung der USA aufzuholen — was ihnen schließlich dann auch mit Klaus Fuchs' und Robert Oppenheimers Hilfe gelang und wie man heute leider weiß, zum Nachteil der eigenen und der Welt-Ökologie und vieler anderer ausgebeuteter, geschundenen und hungriger Völker. Hans-Georg Hötger,

Mülheim an der Ruhr

1)Zitat nach J.Daniels, „The Man of Independence, Philadelphia 1950, S.266