Schwere Vorwürfe in Saarlouis

Saarlouis (taz) — Schwerwiegenden Vorwürfen sehen sich Polizei und Stadtverwaltung in Saarlouis, eine Woche nach dem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim ausgesetzt. Bei dem Anschlag wurde der 27jährige Samuel Yeboah ermordet. BewohnerInnen berichteten, daß die nach dem Brand herbeigerufene Polizei mit der Begründung, es handele sich nur um ein „kleines Feuer“, nicht sofort die Feuerwehr gerufen hätte, obwohl die Beamten die Schreie der im Haus eingesperrten Flüchtlinge gehört hätten. Die Feuerwehr sei erst nach einer Stunde eingetroffen.

Die Polizei nannte diese von mehreren Flüchtlingen genannten Vorwürfe „garantiert falsch“. Der Feueralarm sei unmittelbar nach dem Anruf bei der Polizei gegeben worden. Sicher scheint zu sein, daß der Brandanschlag ohne gravierende Mängel am Gebäude zumindest in der verübten Form nicht hätte stattfinden können. Die Hintertür, von wo aus die Brandstifter ins Treppenhaus gelangten, war nicht verschließbar, der Feuerlöscher hat nicht funktioniert, und auf vorher in anderen Asylheimen der Stadt eingetroffene Drohbriefe sei von der Polizei nicht reagiert worden.