Tödliches Gift gefunden

■ Pflanzenschutzmittel lauert in der Erde

Eine rund 500 Quadratmeter große Fläche auf dem Gelände einer ehemaligen Landhandelsfirma in Damme (Landkreis Vechta) ist mit dem hochgiftigen Pflanzenschutzmittel Raphatox kontaminiert. Die Stoffe wurden nach Ermittlungen der Polizei freigesetzt, als das Gelände in der vergangenen Woche bei Erdarbeiten zugepflastert wurde. Das Gelände war untersucht worden, nachdem am vergangenen Sonnabend zwei Kinder mit Verpackungen dieses Giftes gespielt hatten. Sie wurden nach Polizeiangaben vom Dienstag am Montag nach stationärer Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen.

Wie die Polizei weiter erklärte, seien zwei ein Kilogramm schwere Säcke und mehrere zerstörte Tüten gefunden worden. Polizei und Oldenburger Staatsanwaltschaft ermitteln derzeit wegen gefährlicher fahrlässiger Körperverletzung.

Das Grundstück gehörte bis zum Jahr 1974 einer inzwischen aufgelösten Landhandelsfirma und wurde anschließend von einem anderen Agrarunternehmen übernommen. Seit einem halben Jahr ist eine Landmaschinenwerkstatt Besitzerin des Grundstücks.

Die Ende der 70er Jahre aus dem Handel gezogene Substanz Raphatox hat bereits in einigen Fällen zum Tode von Menschen geführt. So sei vor einigen Jahren ein Säugling, der mit einer aus dem Präparat hergestellten Salbe eingecremt worden sei, gestorben. Der in dem Unkrautbekämpfungsmittel verwendete Wirkstoff DNOC (Dinitroortocnesol) kann über Atmung und Haut vom menschlichen Körper aufgenommen werden. Ein Gegenmittel gibt es nicht.

dpa