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Fremdenhaß und Skinhead-Gewalt

■ Gewalttätige Auseinandersetzungen in Huchting

Am Wochenende ist es in Bremen zu erheblichen tätlichen Auseinandersetzungen mit einer Gruppe von rechtsradikalen Skinheads in Huchting gekommen. Schon am vergangenen Freitag abend war in der Nähe des Braaklandweges eine Gruppe von Antifaschisten beim „Verkleben antirassistischer und antifaschistischer Plakate“, wie die Betroffenen selbst mitteilen, von 12 Rechtsradikalen überrascht worden. Einer der Skins zog eine Gaspistole und schoß aus 50 Zentimetern Abstand auf einen 25jährigen Mann, der sein Gesicht im letzten Moment nur noch durch instinktives Hochreißen des Arms schützen konnte.

Wenige Minuten später griffen in der Heinrich-Plett-Allee mehrere Skins zwei junge Frauen an, eine 20jährige erlitt einen Nasenbeinbruch. Als Haupttäterin konnte hier eine 16jährige ermittelt werden, teilte die Polizei auf Nachfrage mit.

Am Samstag nachmittag zogen ca. 30 Bremer mit fremdem Paß durch Huchting, sprühten Parolen wie „Nazis raus“ und klebten entsprechende Plakate. In der Nacht verhinderte ein konzentrierter Polizeieinsatz den Zusammenstoß mit einer Gruppe von 20 Skinheads, die ausländerfeindliche Parolen brüllten. „Die Aktion war ein voller Erfolg, und wir werden auch in Zukunft durch öffentliche Aktionen kundtun, daß noch nicht alle der rassistischen Propaganda auf den Leim gegangen sind“, heißt es in einer Erklärung der Beteiligten.

K.W.

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