: Tatort: Häckslerverachtend und pfalzfeindlich
Seit dem Tatort vom letzten Sonntag bebt die Pfalz: „Rufschädigung“ ist noch das mildeste, was Politiker und Offizielle dem Südwestfunk vorwerfen — in dem Krimi hatte ein aufgebrachtes Dorf einen ausländischen Nachbarn, der als einziger seinen Acker nicht für ein Staudammprojekt verkaufen wollte, in der Häcksler-Maschine gelyncht. „Das Drehbuch hätte in den Häcksler gehört“, beschwerte sich Wirtschaftsminister Brüderle (FDP) beim SWF-Intendanten. Die Grünen haben indessen auf den Fernseh- Sturm im pfälzischen Wasserglas mit einem „dramatischen Appell“ reagiert. Die Landtagsabgeordnete Grützmacher zeigte sich „bestürzt“ über die „starken Separationstendenzen in der Pfalz angesichts der diskriminierenden Tatort-Darstellung“. Ein „Freistaat Pfalz“ sei keine Lösung. Der agrarpolitische Sprecher der Grünen, Harald Dörr, wandte sich gegen die „fortwährende Diffamierung von Häckslern“ — die Geräte leisteten „wertvolle Hilfe bei der Zerkleinerungsarbeit in der Landwirtschaft“.
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