Zaire: Demos gegen neuen Premier

Brüssel/Kinshasa (taz) — In Zaires Hauptstadt Kinshasa kam es gestern vor dem Regierungssitz zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. An mehreren Stellen der Stadt errichteten die Demonstranten Barrikaden und setzten Autos in Brand. Das Militär ließt gepanzerte Fahrzeuge auffahren. Die zairischen Medien stellten ihre Tätigkeit fast vollständig ein.

Präsident Mobuto hatte am Mittwoch abend Mungul-Diaka von der „Demokratischen Sammlungsbewegung für die Republik“ zum neuen Regierungschef ernannt. Das zairische Oppositionsbündnis bezeichnete die Nominierung als „echte Provokation“. Mungul, der bereits mehrmals unter Mobuto im Kabinett gesessen hatte, wurde 1980 der Veruntreuung von Staatsgeldern beschuldigt und war vorübergehend ins Ausland geflohen.