Eureca aus Bremen

■ Plattform für Shuttle-Mission verladen

Ein Lufthansa-Frachtflugzeug soll heute morgen die Weltraum- Plattform EURECA von Bremen zur amerikanischen Weltraumbehörde NASA nach Cape Canaveral in Florida/USA bringen. Der Jumbo-Jet landete am Sonntag auf dem Bremer Flughafen, wo mit der Verladung begonnen wurde. EURECA (European Retrievable Carrier) wird nach den Plänen der Deutschen Aerospace AG im Sommer 1992 in einer erdnahen Umlaufbahn ausgesetzt. Das unbemannte Forschungslabor ist wiederverwendbar. Die Plattform wurde im Auftrag der europäischen Weltraumbehörde ESA bei MBB/Deutsche Aerospace AG, Geschäftsbereich Raumfahrt, in Bremen entwickelt und ausgerüstet.

Nach Angaben der Deutschen Aerospace wiegt EURECA beim Start mit dem US-Weltraumtransporter „Atlantis“ rund vier Tonnen. Ein Viertel davon entfalle auf Nutzlasten europäischer Wissenschaftler, die neue Materialien unter dem Einfluß der Schwerelosigkeit erproben wollten. Daneben sollen naturwissenschaftliche Phänomene untersucht und Technologien für das Raumstationsprogramm „Columbus“ wie Rendezvous- und Docking-Mechanismen getestet werden. Das Aussetzen der Plattform werde der Schweizer Astronaut Claude Nicollier übernehmen. In 520 Kilometer Höhe über der Erde soll das Bodenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt das Experiment steuern.

Wie die Deutsche Aerospace weiter mitteilte, waren entsprechende Versuche bei früheren Flügen von Weltraumtransportern auf maximal elf Tage begrenzt. Die Dauer der ersten EURECA-Mission sei dagegen auf sechs Monate programmiert. Danach werde die Plattform im Laderaum eines „Shuttle“-Lastenschleppers zurück zur Erde transportiert. Die NASA soll erstmals in der zehnjährigen „Shuttle“-Geschichte lediglich „Spediteursaufgaben“ übernehmen. dpa