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DAB gegen Staats—TV

■ Kritik: “Türkisch-sprachige Alternative fehlt“

Der Dachverband der Ausländer- Kulturvereine in Bremen (DAB) wendet sich gegen die Verbreitung des türkisch-sprachigen Fernsehprograes TV 5 der türkischen Radio-und Fernsehanstalt TRT. Am 8. November findet eine Anhörung des Landesrundfunkrates darüber statt, ob TV 5 in das bremische Kabelnetzt eingespeist wird. Im Einvernehmen mit der deutschen Bundespost wird das Programm bereits in mehreren Bundesländern ausgestrahlt. Die bremische Landesmedienanstalt äußerte bisher Bedenken gegen die Weiterverbreitung des Programmes, weil es ausschließlich regierungsbezogen sei und weder die parlamentarische Opposition, noch völkische Minderheiten angemessen zu Wort kommen lasse.

Der DAB wendet sich in einer von der Delegiertenversamlung am Dienstag verfaßten Erklärung gegen die Einspeisung von TV 5, weil damit eine vom Grundgesetz verbotene Zensur stattfinde. „Es gibt kein weiteres tägliches (deokratisches) Fernseh-oder Rundfunkprogramm, an dem sich die Zuschauer/Hörer inforieren oder orientieren können“ bemängelt der DAB. Eine türkisch-sprachige Alternative zur einseitigen Berichterstattung von TKT gebe es nicht mehr, seit die tägliche Ausstrahlung von BIZ BIZE aus Kostengründen auf eine Ausstrahlung am Samstag reduziert wurde. TKT unterschlägt bewußt Meldungen und dient vor allem der Selbstdarstellung der Regierung, so der DAB. Geschichte und Kultur der Türkei würden verfälscht dagestellt.

Währenddessen läuft bei Mercedes Benz eine Unterschriftenaktion von türkischen MitarbeiterInnen, die sich für die Einspeisung von TV 5 aussprechen. taz

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