Brand in Nürnberg noch ungeklärt

Nürnberg (taz) — „Es deutet nichts auf einen politischen Hintergrund hin“, verwahrt sich das mittelfränkische Polizeipräsidium dagegen, den Brandanschlag auf ein überwiegend von ausländischen Familien bewohntes Haus in der Nürnberger Südstadt in die Kette der Übergriffe auf Ausländer und Flüchtlinge einzureihen. In der Nacht auf Dienstag war in dem Keller des Hauses, in dem vorwiegend jugoslawische und italienische Familien wohnen, an drei Stellen Feuer gelegt worden. Wegen der Rauchentwicklung mußte ein Teil der Bewohner über eine Drehleiter der Feuerwehr geborgen werden. Sieben Personen erlitten leichte Rauchvergiftungen. 24 Bewohner mußten evakuiert werden, Sachschaden: 30.000 DM. Merkwürdig ist: im gleichen Haus hatte es vor knapp sechs Wochen schon einmal gebrannt. Die Brandursache konnte damals nicht ermittelt werden, aufgrund einer drohenden Gasexplosion mußten jedoch 100 Personen evakuiert werden. Diesmal sind sich die Ermittlungsbehörden einig, daß es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelt, haben aber „keinerlei Erkenntnisse“ über Täter und Motiv.

Gestern nacht brach im Keller eines von deutschen und ausländischen Familien bewohnten Hauses ein Feuer aus, dessen Ursache noch nicht ermittelt werden konnte. Sechs Personen erlitten Rauchvergiftungen. Auch in diesem Fall schließt die Polizei einen politischen Hintergrund aus. „Hier in Nürnberg gibt es ja kaum ein Haus, in dem nicht eine ausländische Familie wohnt“, betonte Polizeisprecher Zothner. bs