Todesstrafe-betr.: "Todesstrafe live am Fernsehen", taz vom 28.10.91

betr.: „Todesurteile live am Fernsehen“, taz vom 28.10.91

Wieder einmal will ein Land mit Hilfe der Todesstrafe beweisen, daß es der Drogenkriminalität auf diese Weise beikommen kann, in diesem Fall China. Schon längst aber ist erwiesen, daß genau diese Strafe kein Mittel zur Bekämpfung von Kriminalität und Drogenhandel ist. Leider aber ist diese Erkenntnis immer noch nicht bis zum Reich der Mitte durchgedrungen und dies wird sich so schnell nicht ändern.

Dennoch ist erfreulich, daß es immer mehr Staaten gibt, welche die Todesstrafe auf den Müll der Justizgeschichte schmeißen. Sogar die Schweiz konnte sich dazu durchringen, diese Kapitalstrafe — auch für Kriegszeiten — abzuschaffen. Aber China ist leider diesbezüglich nicht die Schweiz und so werden wohl noch viele Hinrichtungen über die TV-Schirme in diesem Land flimmern. Der Kampf gegen die Todesstrafe muß aber dennoch weitergeführt werden! Agathe Bellwald,

Weinfelden/TG, Schweiz