piwik no script img

Da waren's nur noch zwei

■ Das internationale Zentrum des BRD-Fußballs liegt im Norden: Werder und der HSV erreichten die 3.Runde

Frankfurt — Gent 0:1

„Wir wollten viel Geld einnehmen, um eine Mannschaft aufzubauen, die in den nächsten Jahren in der Bundesliga ganz oben mitspielt“, haderte Vizepräsident Hölzenbein mit dem Schicksal. Vorwürfe gegen die vor allem im Abschluß harmlose Frankfurter Elf blieben dennoch aus. „Wir waren die bessere Mannschaft, haben aber kein Tor geschossen“, erkannte Trainer Stepanovic das Problem. Die Eintracht hat nun in drei Heimspielen kein Tor erzielt. „Wenn wir schlecht gespielt hätten, müßten wir uns ärgern, aber so nicht“, wies Libero Binz alle Selbstkritik von sich.

Sofia — Hamburg 1:4

„Diesen Sieg dürfen wir nicht zu hoch bewerten“, relativierte HSV- Trainer Gerd-Volker Schock den 4:1-Triumph gegen ein schwaches bulgarisches Team. Er blieb trotz der vier Tore seiner Elf gegen den 37fachen bulgarischen Meister skeptisch. Denn in der Fremde hat der HSV in dieser Saison mit Konterfußball häufiger überzeugt als im eigenen Stadion: „Gegen Werder Bremen am Sonntag müssen wir den Erfolg bestätigen.“

Amsterdam — Erfurt 3:0

„Gegen diesen starken Gegner hatten wir nicht mit einem Erfolg rechnen können, sondern wollten nur ein gutes Spiel liefern. Trotz des 0:3 hoffe ich, daß uns dies gelungen ist und wir uns für unsere Leistung nicht zu schämen brauchen“, sagte Erfurts ungarischer Trainer Josip Kuze der glatten Niederlage gegen Ajax. Für ihn hatte Vorrang, daß die Motivation seiner Mannschaft stimmte und es im Hinblick auf das Kellerderby der 2. Bundesliga keine Verletzungen gab.

Budapest — Bremen 0:1

„Dieser Sieg war für uns schon für 1992 ein kräftiger Schluck aus der Pulle“, gab sich Vizepräsident Fischer zuversichtlich. Da wollte auch Trainer Otto Rehhagel nicht zurückstehen. Unmittelbar nach der Landung in Bremen nahm er sich das Bord-Mikrofon und bedankte sich bei den Mitreisenden für die treue Unterstützung. Mit dem Treffer von Marco Bode eröffnete sich Werder ein „Millionen- Geschäft“. Im Viertelfinale gibt es nach Manager Lemke nur noch „Kracher“ als Gegner.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen