Bund und Länder wollen höhere Dioxinwerte im Boden tolerieren

Augsburg (dpa) — Bund und Länder wollen künftig höhere Dioxinwerte im Boden tolerieren. Das sieht der Abschlußbericht einer von Bundesumweltminister Klaus Töpfer eingesetzten gemeinsamen Arbeitsgruppe „Dioxine“ vor, dessen Einzelheiten auf einem Dioxinkongreß bekannt wurden, der am Montag in Augsburg begann. Danach planen Bund und Länder, den Richtwert der Dioxinbelastung für landwirtschaftlich genutzten Boden um das Achtfache auf 40 Nanogramm, bezogen auf einen Kilogramm Erde, zu erhöhen. Die von Fachleuten in eineinhalb Jahren erarbeitete Aufstellung über die Gefahren für Mensch und Umwelt durch das als Seveso-Gift bekannt gewordene Dioxin soll auf der nächsten Umweltministerkonferenz verabschiedet werden, die von 20. bis 22. November in Bonn tagt.

Teilnehmer des Augsburger Dioxinkongresses, der noch bis zum Mittwoch dauert, übten heftige Kritik an der geplanten Heraufsetzung. Im Vergleich zu den USA, so ihr Vorwurf, müßten Bürger in der Bundesrepublik über die Nahrungsketten künftig eine 2.000- bis 3000fach höhere Dioxinbelastung akzeptieren.