Umweltverwaltung will Stellen beim Strahlenschutz streichen

Berlin. Künftig soll die Gesundheit von Personen, die beruflich mit radioaktiver Strahlung zu tun haben, nicht mehr von der Senatsumweltverwaltung überwacht werden. Statt dessen will die Behörde diese Aufgabe an Privatunternehmen übertragen.

Über 18.000 Berliner, die in der Nuklearmedizin, in der Technischen Universität, im HMI oder beim Senat beschäftigt sind, wären von dieser Maßnahme betroffen. Die Privatisierung der »Personendosimetrie«, einer Abteilung der Strahlenmeßstelle, ist nach Angaben von Michaele Schreyer, Abgeordnete der Fraktion Bündnis 90/Grüne, ein Teil von geplanten Einsparungen der Umweltverwaltung. Doch die »Einsparung« von fünf Mitarbeitern, so die ehemalige Umweltsenatorin, werde dem Berliner Haushalt teuer zu stehen kommen: Zwischen 500.000 bis 800.000 Mark jährlich würden der Umweltverwaltung verloren gehen.

Für die Überwachung nämlich würden betroffene Ärzte und Forscher bis zu 1,5 Millionen Mark im Jahr an die Verwaltung zahlen — die Löhne der fünf Mitarbeiter betrügen aber nur 300.000 Mark und die Sachkosten bis zu 400.000 Mark jährlich. Aus der Umweltverwaltung war gestern nicht zu erfahren, warum die lukrativen Stellen dennoch privatisiert werden sollen. diak