Totschlag offenbar unter Pennern

■ 33jähriger Stadtstreicher soll Messerstiche gestanden haben / Motiv unklar

Die Tötung des 45jährigen Bremer Stadtstreichers Hans Günter Heil scheint aufgeklärt. Mit einem umfassenden Geständnis habe sich am Donnerstag abend ein 33jähriger Stadtstreicher in Hannover dazu bekannt, in der Nacht zum Dienstag mehrmals auf Heil eingestochen zu haben, teilte Staatsanwalt Frank Repmann gestern mit. Als Tatwaffe habe er ein „Butterfly“-Messer genannt. Ein solches Messer war tatsächlich unter der Leiche in einem Warmluftschacht gefunden worden. Hans Günter Heil, unter den Bremer Pennern auch als „Rostenwärmer“ bekannt, hatte sich fast ständig auf dem Rost eines Warmluftschachtes im Breitenweg aufgehalten.

Der 33jährige vermeintliche Täter stammt aus Gelsenkirchen, ist dort verheiratet, lebt jedoch von seiner Frau und einem Kind getrennt. Einen gelernten Beruf hat er nicht. Anfang März war er zum ersten Mal in seinem Leben in Bremen. Am 19. Mai wurde er verhaftet, weil er in Essen noch eine Reststrafe aus einer Verurteilung wegen Körperverletzung abzusitzen hatte. Nach seiner Entlassung sei er am 15. November wieder nach Bremen gekommen, um einen Bremer Penner zu besuchen, den er im Oslebshauser Knast kennengelernt habe, teilte Staatsanwalt Repmann aus der ersten Vernehmung mit.

Ein Motiv für die mindestens elf Messerstiche auf Hans Günter Heil habe der Mann bisher jedoch nicht genannt. Lediglich gegenüber der Polizei in Hannover habe er einen Streit als Motiv angegeben, der mitten in der Nacht plötzlich zwischen den beiden stark betrunkenen Pennern ausgebrochen sei. Zuvor habe man mit mehreren Männern friedlich zusammengesessen.

Nach der Tat sei er noch durch Bremen gelaufen, habe der Mann angegeben, dann sei er im Bahnhof in „irgendeinen Zug“ gestiegen und in Hannover gelandet. Dort habe er sich zwei Tage später „aus schlechtem Gewissen“ an die Polizei gewandt.

Die Staatsanwaltschaft hat Haftbefehl wegen Totschlags beantragt. Ase