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Israel zögert noch, Araber nehmen Einladung nach Washington an

Tel Aviv/Damaskus (taz/ap) — Als Antwort auf das „freche Ultimatum der USA“ (so Polizeiminister Roni Milo und andere israelische Politiker) wird es keine sofortige offizielle Antwort Israels auf die amerikanische Einladung zu den bilateralen Gesprächen in Washington geben, wie es das State Department verlangt hat. Inoffiziell heißt es, die israelische Regierung sei zu Gesprächen in Washington nur unter der Bedingung bereit, daß dort lediglich Verfahrensfragen geklärt und die weiteren Gespräche dann im Nahen Osten geführt würden. Außerdem dürfe es keine Sitzung geben, auf der die israelische Delegation mit allen arabischen Delegationen an einem Tisch sitzen müsse. Die Verhandlungen in den USA sollen nach israelischen Vorstellungen nur anfangs in Washington und dann in verschiedenen amerikanischen Städten stattfinden. Die Gespräche dürften auch nicht gleichzeitig, sondern nur nacheinander stattfinden. Es geht der israelischen Regierung offensichtlich darum, den Washingtoner Gesprächen den Stellenwert von „Vorverhandlungen“ zu geben. Die US-Regierung besteht hingegen darauf, daß nicht länger über Formalitäten und prozedurale Fragen geplänkelt wird. Unterdessen wurden Umfrageergebnisse bekannt, denen zufolge 75 Prozent der Israelis die US-Hauptstadt als Verhandlungsort befürworten.

Die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien und die Palästinenser haben die Einladung der USA zur Fortsetzung der Nahostkonferenz durch bilaterale Gespräche in Washington ab 4.12. angenommen. Kurz vor Ablauf der von den USA gesetzten Frist für die Zusage hatten sich der ägyptische Staatspräsident Mubarak und ein Mitglied des PLO- Exekutivrates, Jassir Amr, am Montag zu Beratungen beim syrischen Staatspräsidenten Assad in Damaskus eingefunden. A.W./N.C.

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