Unbestimmte Duldung

■ Wagendorf »Engelbecken« darf erst mal bleiben

Mitte. Die rund 35 Bewohner der Wagenburg »Engelbecken« können bis zum nächsten Frühjahr auf ihrem Gelände im ehemaligen Todesstreifen an der Dresdener Straße bleiben. Das Bezirksamt Mitte unterschrieb letzte Woche einen entsprechenden Duldungsvertrag, der für eine »gewisse Zeit« gelten soll, wie Markus Zimmermann (CDU), Stadrat für Familie, Jugend und Sport, gestern gegenüber der taz erklärte. Ursprünglich war vorgesehen, Anfang dieser Woche einen zweijährigen Duldungsvertrag mit einem Sprecherrat der Wagenburgler abzuschließen. Weil sich jedoch auf seiten der Wagenburgler kein Sprecherrat gebildet hatte, mußte dieses Vorhaben ins Wasser fallen. Der Vertrag wurde daraufhin einseitig vom Bezirk unterschrieben. Noch in dieser Woche will der Bezirk außerdem die Wagenburgsiedlung für den Winter vorbereiten. So soll ein Toilettenwagen mit Frischwasser und Strom zur Verfügung gestellt werden. Wie Zimmermann weiterhin erklärte, seien die Müllcontainer bereits bestellt, und die Kohle werde nächste Woche geliefert. Die Verlegung einer Stromleitung nannte Zimmermann aus technischen Gründen »problematisch«. Die Anschaffung eines Stromaggregats sei hingegen zu teuer.

Zimmermann zeigte sich vom jüngsten Verhalten der Wagenburgler am »Engelbecken« enttäuscht. Er appellierte an die Bewohner, den Spielraum bis zum Frühjahr nächsten Jahres für eine »eindeutige« Lösung zu nutzen. Es müsse verhindert werden, daß die Wagenburg im nächsten Jahr zu »einem kommunalpolitischen Wahlkampfthema« werde. sev