Frankfurt/Oder macht die Grenze zu

Frankfurt/Oder (dpa) — Die Stadt Frankfurt/Oder will am kommenden Samstag die Grenze nach Polen einseitig schließen. Damit soll auf die Verkehrsprobleme an den Grenzübergängen aufmerksam gemacht werden. Das teilte Oberbürgermeister Wolfgang Denda (SPD) gestern mit. Die Situation am Grenzübergang Stadtbrücke sei für die Bürger nicht länger tragbar. Durch kilometerlange Staus mit stundenlangen Wartezeiten beim Ausreiseverkehr nach Polen sei die Stadt fast an jedem Wochenende überlastet. Der Bundesregierung, die der ostbrandenburgischen Grenzstadt vor mehr als einem Jahr Lösungen versprach, solle gezeigt werden, daß die Geduld am Ende sei. Bonn müsse eine Konzeption zur Entlastung der Stadt vorlegen. Außerdem müsse mit der polnischen Regierung über eine zügige Abfertigung an den Grenzübergängen und die Öffnung weiterer Übergänge verhandelt werden. Der erste Spatenstich für den Autobahnausbau Berlin-Warschau am kommenden Freitag sei über ein Jahr zu spät.

Die Aktion sei jedoch nicht gegen den polnischen Nachbarn gerichtet, meinte Denda.