piwik no script img

Mannesmann-Konzern verrammelt die Türen

Düsseldorf (taz) — Die Verantwortlichen des Düsseldorfer Mannesmann-Konzerns haben gestern die Annahme einer Unschriftenliste und jedes Gespräch über die von Mannesmann produzierten „Atomwaffengrüfte“ verweigert. Nach Verhandlungen mit dem Mannesmann- Werkschutz und der Polizei verließen Aktionisten der gewaltfreien Düsseldorfer Friedensgruppe „DÜNE“ eineinhalb Stunden nach Beginn der Aktion freiwillig das Foyer der Rüstungsschmiede. Vor der Tür des Verwaltungsgebaüdes hatten MitstreiterInnen ein Modell einer „Atomwaffengruft“ aufgebaut. Unter Sirengeheul wurde eine „Atomrakete“ aus der Gruft ausgefahren. Die von Mannesmann mitproduzierten Grüfte werden auch auf der „Hahn-Air-Base“ — einem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt im Hunsrück — installiert. Sie sollen die bisherigen Bunker für die Atombomben und -raketen ersetzen und im Kriegsfall einen schnelleren Einsatz gewährleisten. Gegen die Produktion dieser Grüfte hatten die Düsseldorfer AktionistInnen 1.800 Unterschriften gesammelt. Während die Reaktionen der Mannesmann-Beschäftigten beim Betreten des Gebaüdes zwischen Zustimmung und Ablehnung schwankten, mochten die Verantwortlichen mit den Störenfrieden vor der Tür und im Foyer nicht einmal ein Wort wechseln. Barbara Gladysch, 52jährige Lehrerin und eine der Aktivistinnen, machte für die Verweigerung die „beschämende Angst dieser Herren“ verantwortlich, die durch das Verschließen der Türen dokumentiert hätten, daß sie sich „in der eigenen Gruft“ einmauern wollen. J.S.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen