Sanfter Druck für eine Idee

■ Die Gewoba „steigt um“ auf BSAG-Firmenkarte - und spart Firmenparkplätze ein

Die „Bewohnbarkeit der Stadt“ ist Opfer wert, sagt der frühere Bau-Staatsrat und derzeitige Geschäftsführer der Gewoba, Eberhard Kulenkampff. Straßenbahn- Vorstand Peters lobt die Gewoba schon für ihr Firmenlogo: „Grüne Welle“ sei da signalisiert.

Beide trafen sich gestern in einem Sonderzug der BSAG auf der Domsheide, um feierlich vor den Augen der Pressekameras ein Dokument auszutauschen: Die MitarbeiterInnen der Gewoba kriegen eine „Firmenkarte“ kostenlos, damit sie mehr Bus und Bahn fahren.

Mit dieser Idee könnte das Problem des Berufsverkehrs gelöst werden, wenn andere Unternehmen nachziehen. Nicht alle Firmen, mit denen die BSAG derzeit in Gesprächen steht, haben aber einen so agilen Betriebsrat wie die Gewoba und einen stadtplanerisch denkenden Geschäftsführer.

Dennoch warf die gute Idee auch bei der Gewoba Probleme auf, die in monatelangen Verhandlungen geklärt werden mußten. Denn den vollen Preis wollte auch die Gewoba für ihre 460 MitarbeiterInnen nicht zahlen. Die „Bremer Karte“ ist aber aus tarifrechtlichen Gründen nicht rabattfähig zu machen. Also kreierte die BSAG die „Firmen-Karte“, 25 Mark teuer, nicht übertragbar und ab 100 Stück zu haben.

Damit MitarbeiterInnen nicht mit ihrem Auto, die Karte in der Tasche, zum Dienst kommen, strich die Gewoba gleichzeitig die Parkplatz-Zulagen. Das spart ihr, ganz nebenbei, eine Menge Geld. Bisher nämlich subventionierte die Gewoba einen innerstädtischen Firmenparkplatz mit 40 Mark im Monat.

Die 45 Kollegen, die das betrifft, waren gar nicht begeistert von der Idee, räumte Betriebsrat Bernhard Baumeister ein. Die Mehrheit auf der Betriebsversammlung stimmte schließlich aber dem Modell zu.

Andere Firmen zeigen bereits Interesse. Gespräche, so plauderte BSAG-Vorstandsmitglied Peters aus, würden derzeit mit Becks, der Sparkasse und der Landesbank geführt. K.W.