Russen wollen die Nato unterwandern

Brüssel (taz) — Völlig überraschend für die versammelten Außenminister hat Rußlands Präsident Boris Jelzin gestern der Nato eröffnet, sein Land möchte Mitglied im Bündnis werden. Zwar nicht sofort, aber als langfristiges Ziel sei ein Nato-Beitritt für Rußland „sehr wichtig“. Nato-Generalsekretär Wörner, den offenbar gleich der Gedanke plagte, womöglich könne Gorbatschow noch sein Nachfolger werden, wiegelte erst einmal ab: Noch hätten die Russen ja keinen Antrag gestellt. Auch Vetreter anderer osteuropäische Länder drängten gestern ins Hauptquartier des Bündnisses. „Die Nato hat uns mitgeteilt, daß im Moment die formale Aufnahme neuer Mitglieder nicht in Frage kommt“, sagte Polens Außenminister Skubiszewski. Ebenfalls in Brüssel erklärte der holländische Außenminister, die EG werde voraussichtlich am Montag die Republiken der Ex- UdSSR anerkennen, vorausgesetzt das Treffen in Alma Ata verlaufe zufriedenstellend. SEITEN 2, 9 UND 12